„Glory", von Noviolet Bulavayo, Suhr-kamp, 460 S., 25 Euro
Wie anders als eine Abrechnung mit dem Mugabe-Regime und eine Warnung an das Kabinett Mnangagwa könnte der Roman aufgefasst werden, wenn seine Autorin von Beginn an ätzend sarkastisch und bitterbös zynisch die repressiven Zustände eines fiktiven autokratischen Systems eines Landes anklagt, das allzusehr an Simbabwe erinnert und aus dem die Autorin selbst fliehen musste. Dabei belässt es Noviolet Bulavayo jedoch nicht. Eindringlich appelliert sie darüber hinaus an ihre Landsleute im Speziellen und alle unterdrückten oder von Unterdrückung bedrohten Völker im Allgemeinen für ihre Freiheit, Gerechtigkeit und Würde auf- und einzustehen und mutig das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Dabei verpackt „Glory" seine politisch-gesellschaftlichen Hinweise, Kritiken und Appelle nicht zwischen die Deckel eines konventionellen Geschichtsbuchs oder einer (Auto)Biografie. Tiere übernehmen die Rollen der ursprünglich gegen Kolonialisten gekämpft habenden und nun despotisch herrschenden Clique und die Rollen der aufbegehrenden kleinen Leute und erinnern so allzu deutlich an Orwells berühmte Parabel „Die Farm der Tiere". Inhaltlich warnend, Freiheit, Wohlstand und Menschenwürde nicht als selbstverständlich hinzunehmen und wachsam zu bleiben angesichts antidemokratischer Umtriebe, und dies mittels tanzender, singender und wuchtiger Sprache bewerkstelligend, macht dieses Buch so erfrischend lesenswert. Stefan M.
Stand: 25.07.2023
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