„Engel der Erlösung" von Hilkje Hänel, Goldmann, 351 Seiten, 10 Euro
Sie ist 39 Jahre, Hauptkommissarin beim Berliner Morddezernat und eine überzeugte Einzelgängerin. Alexandra Gode, genannt „Alex", ist alles andere als begeistert, als sie mit Markus Lepke einen neuen Partner zur Seite gestellt bekommt. Allerdings ist wenig Zeit, um mit dieser neuen Konstellation zu hadern. Eine tote Frau ist aufgefunden worden. Doch dabei bleibt es nicht. Lösungen müssen schnell her. Der Gegner pausiert nicht. Fünf Tage – fünf tote Frauen! Und alle Opfer wohnen in Berlin-Charlottenburg.
Die Autorin Hilkje Hänel eröffnete mit „Engel der Erlösung eine Reihe um die Kommissarin Alexandra Gode. Das klingt gut, denn der erste Fall überzeugt nicht nur allein durch seinen Plot: es sind diese Hauptfiguren, die beide ihre Geheimnisse haben, die beide mit dem Attribut „speziell" nur unzureichend beschrieben sind, die aber unfreiwillig ein gutes Gespann abgeben.
„Engel der Erlösung" ist ein ganz moderner, schnell getakteter Polizeithriller, der seine Agilität aus der Beschreibung der Hauptperson zieht. Und da ist die pulsierende Stadt im Winter. Die Hauptstadt. Berlin. Sie ist Taktgeber, Teil der Handlung und des Gefühls für diesen Roman. Und schließlich das Kernthema, häusliche Gewalt, das hier völlig ungeschminkt zum Inhalt eines hochdynamischen Romans wird. Doch ist das Thema keineswegs einfach spektakulär aufgesetzt. Beim Lesen des Romans wird das Anliegen der Autorin deutlich, eben die Forderung nach einer Auseinandersetzung damit, und viele Passagen deuten auf eine große Kenntnis in diesem Themenfeld hin. Brennender und unbequemer vom Thema her kann nun wirklich kein Roman sein, und die Art, in der sich „Engel der Erlösung" präsentiert, wäre zudem eine hervorragende Vorlage für eine Verfilmung. Ganz stark.
Rainer Scheer
Stand: 07.05.2018
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