Filmstart: 10.5.
Regie: Wes Anderson -
Als Wes Anderson mit seinem neuen Film den Eröffnungsbeitrag zur diesjährigen Berlinale stellte, sorgte er für den einzig wirklichen Starauflauf am Roten Teppich des Festivals: Denn der Filmemacher hatte all jene mitgebracht, die den im Film auftauchenden Hunden in der Originalfassung ihre Stimme geliehen haben: Bill Murray, Jeff Goldblum, Greta Gerwig, Tilda Swinton und Liev Schreiber ließen sich ausgiebig feiern. Und wie in quasi allen Filmen zuvor – von „Die Tiefseetaucher" bis zu „Grand Budapest Hotel" – kreiert Anderson auch hier seinen ganz eigenen Mikrokosmos – diesmal sogar inklusive Gesellschaftskritik und einem hübschen Zweiklang im Titel: von „Isle of Dogs" zu „I Love Dogs".
Erzählt wird von einem bösen japanischen Bürgermeister namens Kobayashi, der in einer nahen Zukunft mittels eines Erlasses alle Hunde seiner Stadt auf eine vorgelagerte Insel mit Bergen von Müll verbannt hat. Und da hausen sie nun, Chief, Rex, Boss, King oder Duke – teils ehemalige Straßenköter, teils Ex-Schoßhündchen – und raufen sich um Nahrung. Bis eines Tages mit einem merkwürdigen Fluggerät ein kleiner Junge auf der Müllinsel landet. Der zwölfjährige Atari ist der Pflegesohn von Kobayashi und will sich hier auf die Suche nach seinem geliebten Hund Spots machen. Einige der Hunde beschließen ihm zu helfen.
Und welch üble Verschwörung hinter der ganzen Hundeverbannung steht, das sollte jeder selbst erkunden bei diesem großen Spaß mit sozialem Touch. Denn Wes Anderson hat auf die Umsetzung seiner Geschichte auf einen eigentlich aus der Mode geratenen Filmtrick zurückgegriffen: Die Hunde und die ganze Szenerie werden per Stop-Motion-Animation zum Leben erweckt. Soll heißen: Jede Bewegung wird durch die minimale Bewegung der Figuren Bild für Bild festgehalten. Sehr schön auch, wie es Anderson gelingt, den Hunden eine Charakterisierung zuzuschreiben, die gut zu ihren berühmten Stimmen passt. Und die japanischen Dialoge wurden einfach beibehalten – wie das eben so ist, wenn man eine Sprache nicht versteht.
Martin Schwarz
Stand: 06.05.2018
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