Filmstart: 10.5.
Regie: José Padilha;
Darsteller: Daniel Brühl, Rosamund Pike, Eddie Marsan u.a. -
2008 gewann José Padilha mit seinem unglaublich intensiven Favela-Thriller „Tropa de Elite" den Goldenen Bären der Berlinale, dreht später das überflüssige Remake von „RoboCop" und war bei der Drogen-Serie „Narcos" beteiligt. Nun hat sich der Brasilianer einer Episode des internationalen Terrorismus angenommen: der Flugzeugentführung von Entebbe 1976.
Es erwischt ein Flugzeug der Air France auf dem Weg von Tel Aviv nach Paris. An Bord: Menschen aus aller Welt, aber auch viele israelische Staatsbürger. Die Entführer: zwei Mitglieder der PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) und zwei Deutsche von den Revolutionären Zellen. Ihre Forderung: Freilassung von 40 in Israel inhaftierten Palästinensern. Der Film zeigt jetzt nicht nur minutiös die Vorbereitungen zur Entführung, sondern auch die Aktivitäten der israelischen Regierung unter Verteidigungsminister Shimon Peres (Eddie Marsan) und Regierungschef Jitzchak Rabin (Lior Ashkenazi). Im Zentrum des Geschehens: Brigitte Kuhlmann (Rosamund Pike) und Wilfried Böse (Daniel Brühl), die beiden Deutschen, die mit ihren schwer zu durchschauenden palästinensischen Gefolgsleuten schließlich in Entebbe, der Hauptstadt Ugandas landen – und damit im Machtbereich des durchgeknallten ugandischen Diktators Idi Amin (Nonso Anozie).
Vor dem Zuschauer breitet sich eine schweißtreibende und für alle Beteiligte nervenzerfetzende Szenerie aus – intensiv und aufwändig. Allerdings bleiben Brühl und Pike eher blass, kommt das Ganze kaum über einen zwar gut gemachten, aber nicht überragenden Thriller mit politischen Hintergründen hinaus. Wieder einmal darf man zwei linksradikale Deutsche dabei beobachten, wie sie vor zur „Вefreiung der Massen" jedes Maß verlieren und in die vollkommen falsche Richtung abdriften – die RAF lässt schön grüßen.
Martin Schwarz
Stand: 06.05.2018
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