Filmstart: 29.3.; Regie: Isa Prahl
Darsteller: Bibiana Beglau, Bjarne Mädel, Emma Bading, Janina Fautz, Louis Hofmann u.a.
Mike ist in seinem Zimmer. Seit Wochen. Er kommt nicht raus. Erst einmal keine sehr dynamische Voraussetzung für eine Geschichte, eher ein Status Quo. In ihrem Drama sezieren nun Regisseurin Isa Prahl und Drehbuchautorin Karin Kaci, wie Mikes Familie mit dieser Situation umgeht. Vater Thomas (Bjarne Mädel) stürzt sich in seinen Job und versucht, einem Schlaganfall-Patienten einen besonderen Kommunikations-Computer zu besorgen. Mutter Susanne (Bibiana Beglau) versucht über einen alten Freund Mikes an ihren Sohn heranzukommen. Doch ist die sich entwickelnde Freundschaft zu Oliver (Louis Hofmann) eine erotische oder ist Susanne gar auf der Suche nach einem Ersatzsohn? Mikes jüngere Schwester Miriam (Emma Bading) stürzt sich in die Freundschaft mit der impulsiven Elli (Janina Fautz), eine Freundschaft, die ihr nicht gut tut. Das Einzige, was von Mike kommt, sind unter der Zimmertür hindurch geschobene Zettel mit Regenmeldungen aus der ganzen Welt.
„1.000 Arten, den Regen zu beschreiben" ist ein intensives Familiendrama, in dem alle Beteiligten durch die Verweigerung eines Familienmitglieds dazu gezwungen werden, ihr eigenes Leben auf den Prüfstand zu stellen. Dabei machen es sich die Autorin und die Regisseurin nicht so leicht, simple Konflikte für Mikes Verhalten anzubieten. Nein, dies sind keine Rabeneltern, nein, hier ist niemand krank oder arm. Hier hat sich nur ein 18-Jähriger entschieden, nicht mehr zu funktionieren, nicht mehr den Anforderungen um ihn herum zu entsprechen. Gutes Kino gibt keine Antworten, sondern stellt Fragen.
Martin Schwarz
Stand: 14.03.2018
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