Filmstart: 22.3.; Regie: Joachim Trier
Darsteller: Eili Harboe, Kaya Wilkins, Henrik Rafaelsen, Ellen Dorrit Petersen u.a.
Oslo, die große Stadt. Hierhin ist Thelma (Eili Harboe) gezogen, für ihr Biologiestudium. Weg von den konservativen, sehr christlichen Eltern, weg von der norwegischen Provinz, allein. Beinahe täglich telefoniert sie mit ihrem Vater, schon immer ihr erster Ansprechpartner. Die Unbekümmertheit ihrer Kommilitonen sieht Thelma mit Neugierde und lernt die aufgeschlossene Anja (Kaya Wilkins) kennen. Ist zwischen den beiden vielleicht sogar mehr als Freundschaft? Doch dann überkommen Thelma plötzlich Epilepsie-artige Anfälle, einhergehend mit merkwürdigen Phänomenen wie flackernde Lichter oder gegen Scheiben fliegende Vögel. Die Ärzte sind vorerst ratlos, bis Thelma von ihrer tot geglaubten Großmutter erfährt, die in einem Sanatorium vor sich hin vegetiert und der festen Überzeugung war, übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen. Eine Familientradition?
Nach seinen beiden beeindruckenden Dramen „Oslo, 31. August" und „Louder Than Bombs" geht der norwegische Filmemacher Joachim Trier neue Wege, taucht ganz tief in die Welt des Übersinnlichen ein und öffnet sich so einem ganz neuen kinematografischen Komplex. Gespickt mit Zitaten von Stephen King bis Hitchcock – aber auch mit aus der Literatur und aus Legenden stammenden Mythen entwirft er das sensible Porträt einer jungen Frau, bei der sich der Freiheitsdrang durch nur schwer kontrollierbare übersinnliche Fähigkeiten bahn bricht. Gleichzeitig thematisiert er die Rolle von Religiosität in unserer Gesellschaft und den jahrhundertealten Konflikt zur Wissenschaft. Für all das findet Trier faszinierende Cinemascope-Bilder gepaart mit einem sphärischen Soundtrack. Und so bekommt die personifizierte Unschuld in Gestalt von Thelma nach und nach etwas Bedrohliches. Ein in viele Richtungen zu deutender Mysterythriller.
Martin Schwarz
Stand: 14.03.2018
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