Film
 

FilmhausKino Nürnberg 11-17

Bis zum 26. November läuft die Retrospektive des italienischen Autors und Filmemachers Antonio Pietrangeli (1919–1968). Als er 1968 im Alter von 49 Jahren bei Dreharbeiten tödlich verunglückte, hatte sein Werk mit dem zuletzt fertiggestellten „Ich habe sie gut gekannt" (1965) gerade einen Höhepunkt erreicht. Der Film wird heute international als Meisterwerk gefeiert. In Deutschland ist Antonio Pietrangelis Werk bisher weitgehend unbekannt geblieben und wartet noch auf seine Entdeckung. Die Reihe  endet mit „Die Gespielinnen" von 1966 in der ungekürzten analogen Fassung aus dem Cinecittà, Rom. Darstellerinnen: Raquel Welch, Monika Vitti und Claudia Cardinale.
Direkt im Anschluss beginnt die alljährliche italienische Filmwoche „Cinema! Italia!" mit sechs aktuellen Produktionen, alle aus den Jahren 2016 und 2017, alle im italienischen Original mit Untertiteln.
Folgende Filme sind in den nächsten Wochen als Erstausstrahlung im Filmhaus zu sehen: In „Die Welt sehen – Voir du Pays" verbringen zwei junge Soldatinnen nach dem Einsatz in Afghanistan mit ihrer Truppe mehrere Tage in einem Hotel auf Zypern. Die Regisseurinnen Delphine und Muriel Coulin verstehen es, mit dem widersprüchlichen, fast surrealen Heimkehrer-Szenario die Absurdität des Krieges treffend einzufangen, ohne dabei ein einziges reales Kriegsbild zu zeigen. „Das Kongo Tribunal" von Milo Rau durchleuchtet  anhand eines fiktiven Tribunals mit echten Beteiligten vor Ort im Ostkongo die Hintergründe für den seit bald 20 Jahren andauernden Krieg, der bereits sechs Millionen Tote forderte. Eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlachten der Globalisierung, liegen hier doch die wichtigsten Vorkommen vieler High-Tech-Rohstoffe. „Der lange Sommer der Theorie" spielt in Berlin, Sommer 2016: Im letzten Haus im Niemandsland hinter dem Hauptbahnhof leben drei junge Frauen in einer Künstlerinnen-WG. Ihre Tage dort sind gezählt, denn bald entsteht hier Europacity. In „Manifesto" verdichtet der Münchner Filmkünstler Julian Rosefeldt durch Kürzungen und Neukombination der ursprünglichen Texte von Yvonne Rainer, André Breton, den Dadaisten, Futuristen und anderen die künstlerischen Weltentwürfe  zu einem „Manifest der Manifeste". „Wenn Gott schläft" von Till Schauder portraitiert den iranischen Rapper Shahin. 2012 wurde gegen Najafi eine Fatwa wegen seines Liedes ‚Naghi' erlassen. Darin spricht sich Najafi gegen die Unterdrückung von Frauen und gegen Menschenrechtsverletzungen aus, was schiitische Hardliner als Blasphemie auslegten. Najafi riskiert mit jedem seiner öffentlichen Auftritte sein Leben. „Vanatoare" von von Alexandra Balteanu zeigt drei Frauen, drei Schicksale. Zusammen stehen sie jeden Tag unter der Autobahnbrücke, die Bukarest mit der nächsten Stadt verbindet. Während das Leben an ihnen vorbeirauscht, warten sie auf den nächsten Freier. Hier, zwischen den Betonpfählen, inmitten von Lärm, Dreck und Abgasen, vergehen ihre Tage mit bleierner Schwere. Ein Alltag, der geprägt ist von Angst, Unsicherheit und Gewalt. Völlig zu Recht gewann Balteanu für ihren beeindruckenden Debütfilm den Filmpreis für die beste Regie beim diesjährigen Max Ophüls-Festival.

Stand: 13.11.2017

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