Film
 

Uferpalast Fürth 10-17

Körper und Seele

Im Rahmen der Oktoberfilmtage zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution mit Filmen rund um die heutigen Arbeits- und Lebensbedingungen, zeigt der Uferpalast das Sozialdrama „Ich, Daniel Blake" (GB/F/B 2016) des britischen Regisseurs Ken Loach. Es handelt vom Kampf eines durch Krankheit arbeitslos gewordenen 59-jährigen gegen die Mühlen des britischen Sozialstaats, der zunehmend zum Existenzkampf gerät.

Den Abschluss des Festivals bilden am So., 15.10. der Episodenfilm „A Touch of Sin" (China/J/F 2013), der anhand von vier Schicksalen die Verhältnisse im modernen China zeigt sowie „Montags in der Sonne" (E/F/I 2002) über ehemalige Werftarbeiter in Nordspanien, die sich nach Schließung der Werft in Arbeits- und Perspektivlosigkeit wiederfinden. Im Anschluss finden eine Diskussion und das Abschluss­konzert mit der kurdischen Sängerin Besê Serkizî statt.

In „Körper und Seele" (H 2017), der bei der Berlinale 2017 den goldenen Bären gewann, erzählt die Altmeisterin des ungarischen Kinos Ildikó Enyedi eine langsame und stille Liebesgeschichte von zwei Menschen, die sich erst vortasten und schüchterne Gesten ausprobieren müssen, um sich dem anderen zu nähern. Der Ort der Handlung allerdings ist wenig romantisch: ein Schlachthaus, in dem die Protagonisten arbeiten.

Zu den wichtigsten Ereignissen der diesjährigen „Cannes Classics" zählte mit Sicherheit die Wiederaufführung von King Hus Meisterwerk „A Touch of Zen" (HK/TW 1971), der nun auch in digitalisierter Form wieder im Kino gezeigt werden kann. Die Kombination von virtuosen Kampfszenen, raffinierten Täusch­ungs­manövern, wunderbar komponierten Bildern und buddhistischer Philosophie wirkt auch heute mit ungebrochener Kraft. Ergänzend dazu zeigt der Uferpalast Hus etwas älteren Film „Dragon Inn" (TW 1967), der Actionregisseure wie etwa John Woo oder Quentin Tarantino inspiriert hat.

Auch Valeska Grisebachs Film „Western" (D/BG/A 2017) stieß in Cannes auf Begeisterung: Deutsche Bauarbeiter gehen nach Bulgarien, um einen Staudamm zu bauen. Die wilde Landschaft weckt die Abenteuerlust der Männer und konfrontiert sie in der Fremde mit ihren eigenen Vorurteilen und mit ihrer Unsicherheit.
„Der junge Karl Marx" (D/F/B 2017) beleuchtet Karl Marx' prägende Lebenszeit zwischen 1843 und 1848, in der in Exil gehen muss, seine Freundschaft mit Friedrich Engels vertieft und schließlich mit diesem das Kommunistische Manifest verfasst.

„Eine fantastische Frau" (Chile/D/E/USA 2017) erzählt die Geschichte einer Transgender-Frau, die sich nach dem plötzlichen Tod ihres Lebensgefährten mit den Vorurteilen seiner Familie sowie der Voreingenommenheit von Behörden konfrontiert sieht. Sie beginnt daraufhin für ihr Recht auf Trauer zu kämpfen.

Der Musikproduzent Konrad „Conny" Plank (1940–1987) war der Pionier des Krautrocks und Wegbereiter der elektronisch geprägten Popmusik. Das emotionale Porträt „Conny Plank - The Potential of Noise" (D 2017) wird mit privaten Archivaufnahmen und per­sönlichen Interviews zu einer faszinierenden Reise durch die nationale und internationale Popmusikgeschichte der 70er und 80er Jahre.

Vom 9. bis zum 15. November finden im Fürther Uferpalast und im Erlanger E-Werk-Kino die nunmehr „10. Französischen Filmtage" statt. Neben dem bewährten Mix aus aktuellen französischen Filmen, einem Klassiker und einer exklusiven Preview steht als besonderes Highlight die Filmversion des fränkischen Erfolgsmusicals „Mademoiselle Marie" (D 2016) auf dem Programm. Die bewegende deutsch-französische Nachkriegsgeschichte vor dem Hintergrund des SS-Massakers im nordfranzösischen Dorf Oradour basiert auf dem Theatermusical der Cadolzburger Burgfestspiele. Die Kinoversion erzählt die Geschichte neu, gestrafft und mit den Gestaltungsmitten des Films. Alle Filme werden in französischer OV mit deutschen Untertiteln (bzw. fränkischer OV mit französischen Untertiteln) gezeigt.

Stand: 10.10.2017

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