BFG - Big Friendly Giant

Filmstart: 21.7.; Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Rebecca Hall, Mark Rylance, Bill Hader, Jemaine Clement

Wenn „E.T."-Papa Steven Spielberg mit „BFG – Big Friendly Giant" ein Kinderbuch von Roald Dahl (deutscher Titel: „Sophiechen und der Riese") verfilmt, sind die Erwartungen gigantisch. Von Giganten handelt auch diese Geschichte, in der ein kleines Mädchen eines Nachts von einem Riesen aus dem Waisenhaus in London entführt und in das Land der großen Kerle verschleppt wird. Dort merkt die Kleine schnell, dass von ihrem Kidnapper keine Gefahr droht, schließlich ist er ein freundlicher Gigant – ganz im Unterschied zu seinen grantigen Mitbewohnern. Immer wieder muss der Titelheld die Kleine vor seinen gefräßigen Kumpel-Riesen retten, zur Belohnung zeigt er ihr, wie man am besten Träume fängt. So fantasievoll verspielt die Vorlage, so sirupsüß und seelenlos wird sie von Spielberg umgesetzt – und dabei stammt das Drehbuch aus der Feder von „E.T."-Autorin Melissa Mathison. Die für ein derart großes Budget erstaunlich schwachen Computereffekte, bei der die Größenverhältnisse bisweilen erheblich ins Wanken geraten, werden von einem penetrant pompösen Soundtrack zugekleistert. Nicht minder aufdringlich das altkluge Kind, das von einer altklugen Kinderdarstellerin dargestellt wird. Erst als es zur Queen in den Buckingham-Palast geht, gerät die ganze Sache endlich ein bisschen lustiger – davor jedoch herrscht ziemliche Fantasy-Flaute. Von der berühmten Disney-Magie und dem sonst so grandiosen Geschichtenerzähler des Steven Spielberg ist diesmal wenig zu spüren.

Dieter Oßwald