Julie Byrne

Die autodidaktische Musikerin und amerikanische Songwriterin Julie Byrne bezaubert auf „The Greater Wings" (Ghostly International) mit zartem, ätherisch-zerbrechlichem Dezent-Pop, die Titel hat sie über mehrere Jahreszeiten hinweg geschrieben, mit Bildern von Nächten auf Tour, Zeiten der Isolation und den Fahrten quer durchs Land zwischen Chicago, New York und Los Angeles. Die Aufnahmen begannen mit dem verstorbenen Eric Littmann (Phantom Posse, Steve Sobs), ihrem langjährigen kreativen Partner und Not Even Happiness-Produzenten, und endeten in den Catskills von New York mit dem Produzenten Alex Somers (Sigur Rós, Julianna Barwick). Fein-fingergezupfte Gitarre, sparsame Synthesizer, Klavier, Harfe, Streicher lassen einen lzuid-transzendenten Klang zwischen Melancholie und Zuversicht entstehen. „Meine Hoffnung für „The Greater Wings" ist, dass es als Liebes-brief an meine auserwählte Familie und als Ausdruck der Tiefe meines Engagements für unsere gemeinsame Zukunft lebt", erklärt Byrne. „Durch die Trauer neu geformt zu werden, hat mir auch bewusster gemacht, was der Tod mir nicht nimmt. Das nehme ich mir zu Herzen, in Worte, in Töne. Musik ist nicht an eine lineare Zeit gebunden, so dass sie in der Lage ist, die Zukunft aufzuzeichnen und zu ihr zu sprechen: So hat es sich für mich angefühlt, als wir gleichzeitig lebendig waren und alles auf einmal geschah. Wie es sich angefühlt hat, an meine Grenzen zu gehen und zu stoßen, die Liebe, die diesen ganzen Kampf wert war. Diese Erinnerungen sind meine Werte, sie gehören zu mir", sagt sie. Auf den Punkt gebracht auf „Summer Glass", einer fast euphorischen Synthi-Ballade, die Themen wie Intimität, Gedenken und persönliche Verbundenheit aufgreift. Jürgen Parr