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Mega Bog

Mega Bog

Erin Elizabeth Birgy aka Mega Bog ist komplex-kompliziert und pflegt einen besonderen exaltierten, gothic-haften, experimentell-theatralischen Avant-Schräg-Indie-Frickel-Sound, den sie auch auf ihrem siebten Album „End of Everything" (Fire Records/Mexican Summer) weiterdramatisiert, dieses Mal allerdings ganz stark Electro-/Synthi-Pop-akzentuiert, weniger nerdig-sperrig-ätherisch-abstrakt, dafür für ihre Verhältnisse geradezu Ohrwurm-Pop-artig-greifbar. Geboren und aufgewachsen in verschiedenen kleinen Rodeo-Städten im US-Westen, floh Birgy nach Olympia, Washington, wo sie die erste Inkarnation von Mega Bog aufsetzte, sie reiste durch das Land, trat und nahm auf, verschmolz die verschiedensten Genres miteinander. Prägende kontextuelle Basis für das Ende von Allem: 2020 mit all seinem Corona-Massensterben, ein brennender Planet und eine persönliche Abrechnung, vergangene Traumata trafen auf neue. Sie lebte in Los Angeles und fragte sich angesichts der Waldbrände, welche Perspektive sich für sich finden sollte: so produzierte sie eine Platte, die Hingabe, Trauer und Unterstützung im Angesicht der stürmischen Selbstreflexion thematisiert. Mit Klavier und Synthesizer anstelle der bisher vertrauten Gitarre er-forschte Birgy ein Spektrum neuer Klänge, um ihr Bedürfnis „etwas zu fühlen... sofort" zu stillen. „Ich wollte nicht in Geheimcodes wühlen. Ich wollte mich nicht mehr hinter schwieriger Musik verstecken. Ich war neugierig darauf, anderen mit der Musik, die ich mache, das Gleiche zu geben; Musik zu machen, die jemand benutzen kann, um Drama, Verspieltheit und Tanz zu erforschen, um das Trauma abzuschütteln", erklärt sie. Die stilistische Einflußgrößenskala reicht von Thin Lizzy, Bronski Beat, Franco Battiato und Ozzy Osbourne bis hin zu 90er-Jahre-House-Klassikern wie Haddaways "What is Love" und Coronas "Rhythm of the Night", was in Summe eine starkere Tanzflächenkompatibilität brachte. „End of Everything" wurde im Tropico Beauty in Glendale, Kalifornien, mit James Krivchenia (Big Thief) aufgenommen, Synthesizer-Meister und Pianist Aaron Otheim (Heatwarmer) hat Birgys Vorstellungen soundtechnisch verwirklicht. „The Practice of Hell Ending", Birgys erste veröffentlichter Gedichtsammlung, begleitet das neue Album. Jürgen Parr

Stand: 03.07.2023

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