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Club News 02-18

Dabrye

Gerade ist das neue Jahr noch etwas dünn gesät mit Alben-Neuveröffentlichungen, die im Clubkontext angelegt sind, sprich: funktionieren. Ein wirklich toller Longplayer kommt von dem aus Ann Arbor in Michigan stammenden und früheren J Dilla-Wegbegleiter Tadd Mullinix aka Dabrye, um den es etwa zehn Jahre mehr oder weniger still war. Er fokussierte sich eher auf stringente Dance-Produktionen unter seinen Aliases Mullinix, James T. Cotton und anderen, startete sein eigenes Label Bopside und veröffentlichte einige Kollaborationen. „Three/Three" [ghostly international] ist sein viertes Album seit 2001 und versammelt auf 19 Tracks namhafte Gäste wie Danny Brown, Jonwayne, Guilty Simpson, Doom, Ghostface Killah, Shigeto und einige mehr, was für eine große Abwechslung sorgt: im HipHop verwurzelt, produktionstechnisch weit vorne, manchmal experimentell, aber nie anstrengend. Seine Vision von HipHop bedient sich der Adjektive: geistreich, raffiniert und wagemutig. Dem wird er ein weiteres Mal mehr als gerecht. Zum Anlass des Releases, das dritte Album in der Trilogie, wird sein Label die ersten beiden wiederveröffentlichen.

+++ Ein Künstler, auf den ich zufällig Ende letzten Jahres gestoßen bin, ist Kundan Lal vom Rostocker Musikkonglomerat You Need Friends Not Diskos – kurz YNFND, das auch als Label, vor allem mit Digital- und Vinyl-Veröffentlichungen fungiert. Angesiedelt im Bereich entspannter Dub-Electronica, Slow-House und Downbeat mit leichter Tendenz zum Dancefloor, psychedelischer Note und stark exotischem Einschlag, erschien sein Debüt-Longplayer „Periodic Perciotic" und auch die Vinyl-Wiederauflage von JAJA – Jascha Hagen und Jan Soutschek aus Leipzig – „Tropical Bird Club" ist unbedingt empfehlenswert. Assoziationen von Tropenhaus, Urwald und hippieskes Inselleben kommen auf, da fehlt nur noch das Rufen einer Phyllomedusa Marginata... ein bisschen wie Urlaub in diesem langen, grauen Winter. Erinnert mich auch etwas an die Feathered Sun und Andi Otto/Pingipung-Produktionen von Tempo und Attitüde.

+++ Flotter wird es bei dem Chicagoer Footwork-Produzenten DJ Taye auf seinem dritten Album „Still Trippin" [hyperdub] (VÖ 02.03.18). Er kommt aus der Teklife-Crew um DJ Rashad und DJ Spinn und der Tod des Ersteren 2014 war für ihn ein Antrieb, vorliegendes Album und die darauf enthaltenen Stücke voranzubringen. Auch sein MCing und das diverser Gäste ist auf dem Album präsent. Zudem finden sich DJ Manny, DJ Paypal und einige mehr. 16 Tracks, die das Genre Richtung HipHop, Grime öffnen und interessante, neue Wege gehen. Ein Tipp, nicht nur für diejenigen, die das Jlin Album letztes Jahr abgefeiert haben!

+++ Der Londoner Mr. Mitch veröffentlichte letztes Jahr seinen dritten Longplayer „Devout" [planet mu] – puristischer Grime mit Pop-Appeal und Gästen wie Palmistry, oder Denai Moore an VocalsGerade erschien die „Devout Remixes EP" mit Neubearbeitungen von u.a. Mechatok, Silk Road Assassins etc., die zum Teil einige Stücke näher an den Dancefloor bringen. Auf seiner Soundcloud-Seite bietet er zudem einen neuen „Devotion iii"-Mix zum kostenlosen Download an mit Tracks von Parris, Appleblim, TSVI, Afriqua, etc – cutting edge UK Clubsound.

+++ Der Nürnberger, oder besser Fürther Produzent Jonas Schuh veröffentlicht unter dem Namen Vertiqua und hat mich live vor eineinhalb Jahren als Support von Teebs in der Desi beeindruckt. HipHop-Beats, Future Bass und timeless-Jazz trafen hier gekonnt aufeinander, wie es die Brainfeeder Artists aus LA nicht besser hinbekommen. Kürzlich gab es von dem niederländischen House-Produzenten Frits Wentink auf dessen Bobby Donny Label 4 Edits von Vertiqua und nach Weihnachten erschien über seine Bandcamp Seite das Album „Final Purpose" – 12 „(un)finished beats made between early 2015 and late 2017". Entspannter Instrumental-HipHop mit Features von Mndsgn (LA), Tommasi und Rkwhy.Und in den Worten von Vertiqua: "creating music is a soul translation." Yeah!

+++ Und zu guter Letzt beglückt uns das Nürnberger Digital-, Kassetten- und Vinyl-Label Verydeeprecords mit einer neuen Compilation „IVDR – label sampler" und 21 neuen Stücken von u.a. Museum Of No Art (Mohna von Me Succeeds), Vivian Void im Philipp Roth – einer der beiden Labelmacher – Mix, Allie, Iron Curtis... Electronica, House, Beats, Krautiges, Ambient in meist organisch, warmen Gewand - und auch ein Gitarren-Livesong von The Great Park.

stefan wagner

Stand: 13.02.2018

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