Nach Oasis und dem wenig Erfolg beschiedenen Ausflug Beady Eye macht Liam formerly known as one half of the brilliant Oasis jetzt solo weiter: "As You Were" heißt das Debütalbum von Liam Gallagher, das genauso klingt, wie man sich sowas vorstellt: Die bekannte Leidenschaft für klassische 60er/70er-Einflüsse (vor allem The Who!) auf heute übertragen, klassischer Sixties-orientierter BritPop-Rock'n'Roll. Schon die erste Singleauskopplung "Wall of Glass" begeisterte nicht nur nostalgische Fans, steigt gleich mit ordentlich Saft ein. Doch was ist dran am Großmaul-Sound? Sicherheitshalber stellte die Plattenfirma ihm etliche Produzenten und Songwriter zur Seite, aber die Musik und Texte stammen dennoch größtenteils von Liam, doch der große Geschichtenerzähler war er nie. Selbstkritisch sagt er mit Blick auf das bald erscheinende Album von Bruder Noel: „Er mag die Songs haben, aber ich habe immer noch die Stimme". Neben der Trennung von Langzeitpartnerin Nicole Appelton ist auf „As You Were" nichts wirklich Relevantes gesagt, stilistisch bleibt er dem oasischen BritBeat treu, stimmlich hat er immer noch das Quentchen Bums in der Stimme, das ihn vom Gros der Nachgeborenen abhebt. Dennoch dümpelt das Album so vor sich hin. Vielleicht sollte er es noch einmal mit seinem Bruder Noel versuchen, gemeinsam wären sie sicher unerträglich gut.
Jürgen Parr
Stand: 20.11.2017
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